DonauConsult Ingenieurbüro GmbH

Auftraggeber

Verbund Hydro Power AG

Fachgebiete

Ökologischer Wasserbau
Hochwasserschutz
Hydraulik
Hydrologie
Grundwasser
Flussmorphologie
Feststoffhaushalt
Wasserwirtschaft
Öffentlichkeitsarbeit
Projektmanagement

Leistungen

Vorentwurf
Machbarkeitsstudie
Variantenuntersuchung
Generelle Projektierung
Einreichplanung
Hydraulische Modellierung
Hydrologische Modellierung
Projektsteuerung
Projektcontrolling
Ausschreibungsplanung
Ausführungsplanung
Bauberatung

Technische Daten

Projektlänge: 12,20 km (neuer Flusslauf)
Einzugsgebiet 900 km²
HQ 100: 775 m³/s

Partner

Eberstaller Zauner Büros,
Büro FreiwasserArbeitsgemeinschaft für Ökologie, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft,
Universität für Bodenkultur, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement

Baukosten

30 Mio. Euro

Traisen

LIFE+ "Lebensraum im Mündungsabschnitt des Fluss Traisen"

Österreich > Niederösterreich

Life+ Traisen Mündungsabschnitt - Planungskorridor

Traisen - aktueller Verlauf

Visulisierung

Projektbeschreibung

Im Zuge der Errichtung des Donaukraftwerks Altenwörth wurde die Traisenmündung in den Jahren 1973/74 in das Unterwasser des Kraftwerks verlegt. Die Traisen, einer der größten Donauzubringer in Niederösterreich, fließt heute über 7,5 Kilometer als regulierter, geradliniger Kanal durch das Natura 2000 Gebiet "Tullnerfelder Donauauen". Dieses Gebiet ist das größte zusammenhängende Auwaldgebiet Österreichs.

Projektziele

Das übergeordnete Ziel des LIFE+ Projekts ist die ökologische Verbesserung des Augebietes und des Mündungsabschnitts der Traisen. Die Hauptschwerpunkte des Projektes sind

  • die Schaffung eines neuen Flussbettes mit großer morphologischer Dynamik und intensivem Kontakt zum umgebenden Auwald,
  • die Schaffung großflächiger Überschwemmungszonen als Basis für den prioritären FFH-Lebensraumtyp 91E0 mit typischen Silberweidenbeständen,
  • die Vernetzung zahlreicher Augewässer mit dem neuen Flusslauf,
  • die Neuanlage weiterer Auweiher und Stillgewässer,
  • die Herstellung der freien Fisch- und Organismenpassierbarkeit zwischen Traisen, Donau und Augewässern. Durch ökologisch funktionstüchtige Vernetzungen werden Fische der Donau erstmals seit Errichtung des Donaukraftwerks Altenwörth wieder ganzjährig ungehindert in die untere Traisen und in Nebengewässer der Au einwandern können.

Auf Basis einer Machbarkeitsstudie wurde 2007 der Antrag für die LIFE+-Förderung in Brüssel gestellt. Dieser wurde im November 2008 bewilligt. Daraufhin wurde ein Vorprojekt ausgearbeitet und im Herbst 2010 ein wasserbauliches Einreichprojekt fertig gestellt, welches die Basis für die Erstellung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) bildete.

In Abstimmung mit Grundeigentümern und der Naturschutzabteilung (RU5) des Amtes der NÖ Landesregierung wurde ein ca. 12 km langer neuer Flusslauf entwickelt, in dessen Längsverlauf entsprechend dem Gewässertyp Furt- und Rinnerbereiche mit flachen Sand/Schotterbänken am Gleitufer und steilen Prallufern am Außenufer abwechseln. In angrenzenden Umlandabsenkungen wird das Gelände mit unterschiedlichen Höhenlagen modelliert, sodass in Abhängigkeit vom Grundwasser die entsprechende Basis für die im ökologischen Leitbild definierten Lebensräume geschaffen wird. Innerhalb des HQ1-Bettes wird sich das Flussbett dynamisch verändern. In Zusammenarbeit mit einem Team von Gutachtern wurden die Auswirkungen des Projektes fachbereichsbezogen analysiert und dargestellt, wobei entsprechende Maßnahmen bereits in das Einreichprojekt integriert wurden. Zudem wurde ein umfassendes Monitoringkonzept ausgearbeitet.

Nach dem Vorliegen aller Genehmigungen wurde ein Ausschreibungsprojekt ausgearbeitet und der Auftraggeber im Vergabeverfahren und während der Bauphase begleitet.

Realisiert wurden 2013 bis 2016 in einer ersten Phase die unteren 9,4 km der neuen Traisen bis zur Mündung in die Donau.

Am 14. Okt. 2016 konnte - nach nur dreijähriger Bauzeit - der offizielle Projektabschluss feierlich begangen werden.

Der natürlichen Entwicklung der neuen Flussabschnitte und der ungehinderten Organismenpassierbarkeit zwischen Traisen und Donau steht ab sofort nichts mehr im Wege!

 

 

Bearbeitungszeitraum:

2008 bis 2018

Verwendete Rechenmodelle

HECRAS
FE-FLOW
TUFLOW