DonauConsult Ingenieurbüro GmbH

Auftraggeber

Großachengenossenschaft St. Johann i.T.

Fachgebiete

Hochwasserschutz
Ökologischer Wasserbau
Wasserbau

Leistungen

Gefahrenzonenplanung
Generelle Projektierung
Einreichplanung
Ausschreibungsplanung
Ausführungsplanung
Bauberatung
Hydraulische Modellierung
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
Fördermittelmanagement

Technische Daten

Projektlänge 3,05 Fluss-km Großache 1,65 bis 4,7
HQ 100 694 m³/s Pegel Hütte
HQ 30 544 m³/s Pegel Hütte
Dammlänge 6460 m
Dammhöhe 0,30 bis 3,70 m
HWS-Mauer 850 m Länge
HWS-Mauer 1,10 bis 3,80 m

Partner

Exenberger & Resch ZT-GmbH,
Dr. Teindl, Geotechnik Consult ZT GmbH,
ARGE Limnologie

Baukosten

Baukosten (geschätzt):
Bauphase 1: 5,860 Mio. Euro
Bauphase 2: 4,223 Mio. Euro
Bauphase 3: 6,480 Mio. Euro

Großache

Hochwasserschutz Kössen

Österreich > Tirol

videolink

Übersichtslageplan

Bauphase 1 - Aufweitung Großache zwischen Land- und Hüttwirtsbrücke

Bauphase 2 - Retentionsraum Kohlenbach

Bauphase 2 - Retentionsraum Kohlenbach - Planung

Projektbeschreibung

Der Ort Kössen in Tirol liegt unmittelbar oberhalb des „Entenlochs“, wo ein Schluchtabschnitt der Großache die Bundesgrenze zu Deutschland bildet. Bedingt durch diese Engstelle kam es in den letzten Jahren wiederholt zum Rückstau und zu Überflutungen des Ortes. Nach dem Hochwasser 2002 erfolgte eine hydraulische Überprüfung und die Erstellung eines Gefahrenzonenplans. Auf dieser Basis wurde für das gesamte Ortsgebiet ein Hochwasserschutzprojekt ausgearbeitet, das in 3 Phasen umgesetzt wurde. 

Die Maßnahmen der ersten Bauphase (2011 bis 2013) umfassten neben einer großflächigen Aufweitung des Gerinnebettes, die Errichtung von Schutzdämmen, Mauern und die Herstellung zweier Brücken. Mit dem HW-Schutz wurden auch die begleitenden Uferwege neu angelegt und ökologische Strukturierungsmaßnahmen durchgeführt.

Die zweite Bauphase (2013 bis 2014) umfasste neben einer Aufweitung des Kohlenbach, der Umleitung des Waidach- und Mühlbachs v.a. die Anlage eines großen Retentionsraumes mit allen erforderlichen Bauteilen wie Pumpwerk, Grundablass, Notentlastung und die Tieferlegung des Unterwasserkanals des KW Ebersberger. Der Retentionsraum dient in erster Linie zur Kappung der Hochwassersspitzen des Kohlenbach. Durch die Anlage neuer Wege, eines Landschaftsteichs sowie entsprechender Bepflanzung wurde bei der Planung auch insbesondere die Freizeit- und Erholungsfunktion berücksichtig. Durch entsprechende Strukturierungsmaßnahmen und die Anlage temporär benetzter Zonen werden hochwertige Lebensräume für Tier- und Pflanzenwelt geschaffen. Es ist in diesem Zusammenhang zu betonen, dass die Zielsetzungen des nachhaltigen Hochwasserschutzes in diesem Fall Hand in Hand mit der Zielvorstellung des ökologisch guten Zustandes gemäß EU-WRRL gehen.

Nach den bereits fertiggestellten Bauphasen 1 und 2 wurden auf Basis der Erkenntnisse aus dem Hochwasserereignis vom Juni 2013 mit der „Bauphase 3 neu“ alle noch offenen Planungen zum vollständigen Hochwasserschutz von Kössen in Tirol zusammengefasst. Neben Adaptierungsmaßnahmen an den HW-Schutzbauten der Bauphase 1 und der Errichtung eines Querdammes im Bereich Hütte umfasst die Bauphase 3 neu die Herstellung einer Aufweitung zwischen der Kohlenbachmündung und Staffenbrücke mit der Anlage eines Nebenarms, ökologischer Strukturierungsmaßnahmen und die Errichtung der begleitenden HW-Schutzdämme.

Flussabwärts der Staffenbrücke wurden die Pumpwerke am Mühl- und Kapellbach mit neuen Pumpen ausgestattet und angehoben. Der HW-Verschluss wurde neu gebaut, im Bereich des Pumpwerks Mühlbach und des alten Bauhofs wurden HW-Schutzmauern errichtet und für den gesamten HW-Schutz Kössen eine Notstromversorgung mit zentraler Steuerung in einem eigenen Betriebsgebäude vorgesehen. Am rechten Ufer wurden zum Schutz der Bebauung 2 Polder mit entsprechenden Entwässerungseinrichtungen und einem Mobilverschluss errichtet. Am linken Ufer wurde flussabwärts des Staffenbach ein temporär überfluteter Aufweitungsbereich mit einem Nebengerinne hergestellt.

Am 19. Mai 2017 - sechs Jahre früher als ursprünglich geplant - konnte die Fertigstellung des Hochwasserschutzes Kössen offiziell gefeiert werden.

Bearbeitungszeitraum:

2008 bis 2017

Verwendete Rechenmodelle

HECRAS
GTM
Hydro-AS_2d
TUFLOW