DonauConsult Ingenieurbüro GmbH

06.04.2017

Eröffnung Geschiebefalle Hornberg

Am 23. März 2017 wurde das "österreichweit einzigartige Hochwasserschutzprojekt" (Bundesminister Rupprechter) eröffnet

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© Karl Winkler

Bernhard Müllebner (Abt. Wasserwirtschaft), Peter Hanisch (DonauConsult), Wasserbauchef Wolfgang Klien, Minister Andrä Rupprechter, Markus Federspiel, Stefan Walder und Hubert Steiner (Abt. Wasserwirtschaft) - Foto: © BBA Reutte

Wasserbauchef BBA-Reutte Wolfgang Klien präsentiert das Projekt

Minister Rupprechter und BR-Präs. Ledl-Rossmann enthüllen die Informationstafel

Aushub des Ablagerungsbereiches und Blick auf Mittelwasserrinne, Dezember 2013 (Foto: © BBA Reutte)

Aushub Mittelwasserrinne und Baugrube für Drosselbauwerk, Juni 2014 - Foto: © BBA Reutte

Mündungsbereich der Mittelwasserrinne

Drosselbauwerk und Rampe 1 von flussauf

Blick von Rampe 1 in den Entnahmebereich von flussauf

Nach fünf Jahren Planungs- und Verfahrenszeit, unterbrochen durch das HW-Ereignis vom August 2005, wurde das Projekt der Geschiebefalle am Lech im Jahr 2007 wasser-, forst- und naturschutzrechtlich bewilligt. Mit der Genehmigung des 85%igen Bundesanteiles für die Errichtungskosten konnte im Herbst 2012 mit dem Bau begonnen werden, der im Sommer 2016 fertiggestellt wurde.

In der ersten Hochwassersaison hat das Bauwerk etwa 20.000 m³ Geschiebe vor dem Weitertransport in den Flussabschnitt des Zentralraumes Reutte-Lechaschau-Pflach zurückgehalten. Dadurch ist gewährleistet, dass es in Zukunft in dieser kritischen Gewässerstrecke nicht mehr zu merkbaren Anlandungen kommt.

Während der Jahre 1995-2005 mussten dort rund 500.000 m³ Schotter unter entsprechender Beinträchtigung des Gewässerlebensraumes aus dem Fluss direkt entnommen und durch das Siedlungsgebiet abtransportiert werden.

Nunmehr ermöglicht die Geschiebefalle die dosierte Weiterleitung nur jener Geschiebemengen, welche das Gewässerregime flussabwärts schadlos selbst weiterbefördern kann, ohne dass Anlandungen durch Reduktion des freien Fließquerschnittes zu einer Erhöhung der Hochwassergefährdung führen. Das in der Geschiebefalle verbleibende Geschiebe kann außerhalb der fließenden Welle, somit ohne Beeinträchtigung des Gewässerlebensraumes, entnommen und direkt über die B178 Lechtalstraße in die naheliegenden Kieswerke transportiert werden. Durch die Anlage des Umgehungsgerinnes ("Mittelwasser-Rinne") werden über 5 ha Gewässerlebensraum neu geschaffen, bleibt das Fließgewässer-Kontinuum intakt und auf der entstandenen Insel kann das seltene Grauerlen-Biotop erhalten werden.

Schon die Planungen für die Geschiebefalle wurden von der EU im Rahmen des ersten Lech-Life-Projektes ("Wildfluss Tiroler Lech") 2001-2007 als wesentlich für die Verbesserung des Gewässerzustandes eingestuft und gefördert. Die an die Geschiebefalle anschließende Aufweitung der Unterliegerstrecke wird nun im zweiten Lech-Life-Projekt ("Lech Life II") 2016-2021 ebenfalls anteilig gefördert.

DonauConsult zeichnet für die gesamte Wasserbauplanung verantwortlich, hat die grundlegende Geschiebeuntersuchung am Lech sowie den physikalischen Wasserbauversuch in Kooperation mit dem Institut für Wasserbauversuche und Hydrometrische Prüfung des BMLFUW federführend durchgeführt.