DonauConsult Ingenieurbüro GmbH

19.01.2011

Feuertaufe für den neuen Hochwasserschutz Fischamend

Das Verschluss- und Hochwasserschutzpumpwerk an der Fischa bewährte sich vom 14.01.2011 bis 16.01.2011 erstmals bei einem realen Hochwassereinsatz. Der Rückstau eines 5 bis 10-jährlichen Donauhochwassers in das Siedlungsgebiet der Stadtgemeinde Fischamend konnte erfolgreich verhindert werden.

videolink

Hochwasserschutzpumpwerk an der Fischa


Hochwasserschutz Fischamend
Niederösterreich / Austria

Der Siedlungsraum der Stadtgemeinde Fischamend wird immer wieder durch Hochwasserereignisse beeinträchtigt.  Die eigentliche Hochwassergefahr für Fischamend entsteht nicht durch die Fischa, sondern durch den Rückstau von Donauhochwässern. Die Hochwassergefährdung in Fischamend wurde im "Gefahrenzonenplan Fischamend 1999" erarbeitet und dokumentiert. Darauf aufbauend entstanden unterschiedliche Alternativen des Hochwasserschutzes für Fischamend. Die Variante mit einem Hochwasserverschluss und einem Hochwasserpumpwerk wurde als die zielführenste und günstigste ausgewählt. Dieses Bauwerk hat die Aufgabe, bei hohen Donauwasserständen den Rückstau der Donau in die Fischa zu verhindern. Der Durchfluss der Fischa wird dabei mittels Pumpen in den Unterlauf der Fischa gefördert. Die maximal zu fördernde Wassermenge wurde auf Grundlage des HQ100 der Fischa und unter Berücksichtigung des Grundwasserzustromes mit insgesamt max. 38 m³/s festgelegt.

Die zu errichtende Anlage ist somit eines der größten Hochwasserpumpwerke in Österreich. Das Bauwerk besteht aus der Fundierung mit ca. 90 Stück je 20 m langen Bohrpfählen, dem eigentlichen Hochwasserverschluss mit 7 m Breite und 4,45 m lichter Höhe in der Mitte des Bauwerkes. Links und rechts des Verschlusses sind jeweils drei Pumpen mit einer Förderkapazität von je 6,35 m³/s angeordnet. Rechtsufrig wurde ein Schaltraum für die Messungen und die Steuerung der Pumpen und dem Betrieb des Hochwasserverschlusses errichtet. Die Anlage wird von mobilen Aggregaten mit einer Gesamtleistung von 4000 kVA betrieben.

Bearbeitungszeitraum: 2003 - dato
Bauzeitraum: 2009 - 2010